Wie ihr Name schon vermuten lässt, sind Urwaldreliktarten auf urwaldtypische Strukturen angewiesen. Da sie in und auf Totholz leben, muss davon stets genügend vorhanden sein. Wie ein Schiffbrüchiger auf hoher See eine rettende Sandbank zum Überleben benötigt, so stellen diese ökologischen Inseln aus Alt- und Totholz für viele Arten lebenswichtige Elemente im Wald dar.
Manche Totholzkäfer, wie der Knochen-Glanzkäfer (Trox perrisii), haben ganz besondere Ansprüche an ihren Lebensraum. Trox perrisii steht auf Altbauten und zwar in Form alter Höhlen des Schwarzspechtes. Bevor der Knochen-Glanzkäfer jedoch einzieht, müssen als Nachmieter des Spechtes zuerst die Hohltaube, der Waldkauz und ein paar Fledermäuse oder Siebenschläfer in der alten Höhle gehaust haben. Nur dann findet der Knochen-Glanzkäfer im Mulm, zwischen Fell, Federn und Knochen den passenden Lebensraum. Möchte er umziehen, so fliegt er höchstens 500 Meter weit. Spätestens dort muss wieder ein alter Baum mit einer Höhle und vielen Vormietern stehen, damit sich der Knochen-Glanzkäfer wohlfühlt.
Auch der Eremit (Osmoderma eremita) ist eine Seltenheit. Einst weit und flächendeckend in Deutschland verbreitet ist er in unseren Wäldern rar geworden. Und doch wurde er in den Wäldern und Schluchten von Eisenach, genauer gesagt rund um die Wartburg und die Eliashöhle, entdeckt. Eine wahre Sensation!
„Die Entdeckung des Eremiten an der Eliashöhle hat natürlich einen besonderen Charme: Der Sage nach soll zur Zeit der heiligen Elisabeth hier ja ein echter Eremit gelebt haben.“