Urwaldperle Possen

Der rund 431 m hohe Berg Possen ist Teil der Hainleite, eines überwiegend bewaldeten Muschelkalk-Höhenzugs, der sich südlich von Sondershausen in West-Ost-Richtung erstreckt. Bedeckt wird er vorwiegend von einem Waldmeister-Buchenwald, es finden sich aber in sonnenexponierter Lage auch Orchideen-Kalk-Buchenwald sowie als Ergebnis der bisherigen Waldbewirtschaftung sehr vereinzelt Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald.

Wie fast überall in Mitteleuropa wurde auch der Wald am Possen seit Jahrhunderten zur Gewinnung von Brenn- und Bauholz genutzt. In steilen Hanglagen konnten sich durch eine zurückhaltende Nutzung jedoch strukturreiche, alte Baumbestände mit Totholz und Habitatbäumen entwickeln.

 

2018 wurde nach mehrjährigen, teils kontroversen Diskussionen in Politik und Gesellschaft beschlossen, 1000 Hektar Wald am Possen aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. Dieses zusammenhängende Waldwildnisgebiet kann sich nun weiter zu einem „Urwald von morgen“ entwickeln.

1000 ha Wald wurden am Possen aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen.

Insbesondere die steilen Hanglangen (ehemalige Grenzertragsstandorte) bieten bereits heute einen Rückzugsort für Arten, die auf alte, strukturreiche Wälder angewiesen sind. Dazu zählen zum Beispiel der Schwarzspecht und Fledermausarten wie die Bechstein- oder Mopsfledermaus. Ebenfalls streift die Wildkatze durch die Wälder der Hainleite.

Und auch seltene Pflanzen wie der Diptam, die Türkenbund-Lilie oder verschiedene Orchideen wie das Blasse Knabenkraut oder der Frauenschuh sind hier anzutreffen.

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