Urwaldperle Hirschberg

Der Urwaldpfad in Hirschberg ist in vielerlei Hinsicht besonders, denn er ist nicht nur geschichtsträchtig , sondern auf seinen knapp 3 km Länge auch überraschend abwechslungsreich.

Wie die meisten Wälder in Deutschland hat das Waldgebiet östlich von Hirschberg eine jahrhundertealte, wenn nicht jahrtausendealte Nutzungsgeschichte. Bis ins späte 18. Jahrhundert wurden die Flächen überwiegend als Viehweiden genutzt, bevor der ortsansässige Adel den Naturpark „Hag“ anlegen ließ, der bis ins 20. Jahrhundert viele Besucher anlockte.

Zwischen 1961 und 1989 wurde der Wald an der deutsch-deutschen Grenze zum Sperrgebiet ­­– heute führen Teile des Urwaldpfades über den ehemaligen Kolonnenweg, auf dem früher Patrouillen die Grenze sicherten.

Während der DDR-Zeit fiel ein Teil des Waldes den Grenzsicherungsarbeiten zum Opfer. In den bestehengebliebenen Waldflächen, aber auch in den geschaffenen Offenflächen entwickelten sich jedoch im Anschluss in der Abgeschiedenheit des ehemaligen Todesstreifens bedeutende Lebensräume für seltene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten.

Nach der Grenzöffnung wurden Tausende von Laubbäumen gepflanzt, um die Narben der Vergangenheit zu verdecken. Heute wird der Wald hier sich selbst überlassen und darf sich natürlich entwickeln.

Aufgrund der vielfältigen Standortverhältnisse lassen sich auf dem Hirschberger Urwaldpfad ganz unterschiedliche Lebensräume erkunden. Gedenken Sie auf dem Kolonnenweg einem tragischen Kapitel der deutschen Geschichte, halten Sie an den Ufern der Saale Ausschau nach typischen Bewohnern des Auwaldes, wie dem Schwarzstorch, und wandern Sie über schmale Pfade entlang der steilen Hänge des Saaletals zu eindrucksvollen Aussichtspunkten.